RAW magic – Insights einer Teilnehmerin

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RawMagic. Ein Retreat für Frauen: Schwitzen, Weinen, Raufen, Lachen.

Drei Tage irgendwo im Nirgendwo in Brandenburg – Elf Frauen in ihrer vollen Schönheit und Ehrlichkeit kamen hier zusammen, um sich selbst wieder zu begegnen, das gemeinschaftliche Zusammensein zu genießen und das Feuer der Weiblichkeit zu entfachen. Kennenlernen, Schütteln, Tee trinken, Umarmen und die Vorbereitungen der Schwitzhütte gestalteten die ersten Stunden. Quatschen, Lachen, Dekorieren, Holz sammeln, Holz hacken, Steine bürsten, Schwitzhütte ausharken, Schwitzhütte abdecken, Altar bestücken, Intentionen sammeln und das Feuer entzünden. Zeit für Rückzug und Einkehr bevor wir dann gemeinsam ohne Kleidung und voller Neugierde mit den Spirits aller Himmelsrichtungen, unseren Intentionen und den weisen glühenden Steinen in den tiefschwarzen Schoß von Mutter Erde krochen.

Andächtig und in uns selbst versunken eröffneten wir mit einem Kreis für unsere Absichten diese bedürfnisorientierte Schwitzhütte. Die nächste Runde war dem Loslassen gewidmet – Loslassen, was es schon längst loszulassen gab: flüsternd, schreiend, fluchend, schimpfend, schwitzend… alles war erlaubt an die Erde abzugeben, zurückzugeben, die Erde kompostieren zulassen, was nicht mehr gebraucht wird… Neue Runde, weitere Steine, Räucherduft: Es wurde die  Dankbarkeit eingeladen. Nackte Bäuche küssten den von Mama Gaia und in tranceähnlichen Zuständen wurde gedankt, genossen und gesungen. Verbundene Frauen, die einander soooo ähnlich sind… verletzlich, stark, offen. Die letzte Runde war dem Träumen gewidmet, dem Singen, dem Zustand dazwischen. Frisch geboren genossen wir das restliche Feuer, die warme Suppe und unseren Gedankenaustausch bis auch die letzten in ihre Schlafsäcke glitten.

Samstag Morgen knisterte schon der Kamin in der Jurte und wir kamen zusammen zu einer Kakao-Zeremonie. Feinster Roh-Kakao, Ausrichtung, Bewusstsein, Ankommen…

Anschließend widmeten wir unsere volle Aufmerksamkeit unseren Körperinnen, unseren Schoßräumen und unseren Eierstöcken durch Bewegung, Berührung, gegenseitiges Bezeugen und Experimentieren. Alles was aufkommen wollte, hatte auch hier wieder Platz.

Im Anschluss war Zeit für Integration der bisherigen Erfahrungen durch Gespräche, Pinsel, Stifte, Karten, Lesen, Sinnieren, Umarmen, Spazieren, Schlafen… was auch immer gerade dran war.

Am Nachmittag konnten wir uns im Play Fight probieren. Kontakt mit uns, Kontakt mit den anderen. Wo ist mein Stop? Wo ist dein Stop? Andere wenden und gewendet werden. Aufeinander legen, am Boden halten, umklammern, lachen, raufen… Erde an den Knien, Gras im Gesicht… Wahooo. Die Wiese war gefüllt von Lebendigkeit, Verbundenheit und Freude. Kein Gegeneinander, kein Bessersein. Stattdessen: Miteinander sein, Ausprobieren, Fühlen, Heilen.

Wir lassen den Abend am Feuer ausklingen und hören eine facettenreiche und lebendige Geschichte. Wir lauschen, tauschen Gedanken aus, kuscheln. Über uns leuchten Mond und Sterne, in uns unsere Herzen…

Wieder mehr mit unserer weiblichen Urkraft verbunden schüttelten wir uns am Sonntag mit all unseren intimen und gemeinsamen Retreat-Erfahrungen schon langsam zurück in den Alltag, frühstückten und kamen nochmal zusammen, um all unsere heilsamen Schätze des Wochenendes einzusammeln. Zum Schluss ein letztes wunderschönes gemeinsames Mittagessen unter strahlend blauem Himmel.

Dann sind nur noch Reißverschlüsse, Teetassengeklapper, Gespräche, Autotüren zu hören. Und vor allem immer wieder die selben Sätze: „Es war sooo schön.“, „Ich bin sooo aufgetankt.“ „Danke für die gemeinsame Zeit.“

Wirklich sehr berührend erleben zu dürfen wie innerhalb weniger Stunden Menschen sich so einander anvertrauen, auffangen, halten, inspirieren und abends ganz fürsorglich die Lampe der Nebenfrau ausschalten, welche bereits über ihrem Buch eingeschlafen ist.

Angekommen bei uns selbst. Angekommen auf der Erde. Miteinander. Füreinander. Sisterhood. Raw Magic.